VHS-Gesprächskonzert: Die Polonaise – Ein nationaler Tanz emanzipiert sich
Auch in diesem Kurszyklus der Volkshochschule Minden/Bad Oeynhausen stellt der Jazz Club wieder seine Räumlichkeiten (und seinen Konzertflügel 😉 ) für das beliebte Gesprächskonzert der VHS von Dr. Matthias Wessel zur Verfügung. Es steht dieses Mal unter dem Titel „Musikgeschichte in Klangbeispielen: Die Polonaise – Ein nationaler Tanz emanzipiert sich“. In der Ankündigung des VHS-Programms heißt es dazu:
„Im 18. Jahrhundert war das Menuett die dominierende Tanzform, die regelmäßig in Sinfonien und Sonaten ihren Platz fand. Wer sich jedoch von der höfischen Musik des Ancien Régime distanzieren wollte, wählte musikalische Alternativen. So galt die Polonaise seinerzeit geradezu als ein Art Jugendmusik. Ihr feierlicher und zugleich anmutiger Charakter wurde bald in ganz Europa geschätzt. Schon Johann Sebastian Bach hat Polonaisen in das berühmte Klavierbüchlein eingetragen. Kein Wunder also, dass Wilhelm Friedemann Bach eine originelle Reihe dieser Tänze komponierte. Aber auch Mozart griff vereinzelt darauf zurück.
Im Umfeld des Wiener Kongresses 1814-1815 wurde die Polonaise geradezu ein Modetanz. Das russische Zarenhaus hatte eine Vorliebe dafür, und so bereicherte eine Vielzahl von Kompositionen das Repertoire der klavierspielenden Welt. Warum sogar Emilie Zumsteeg in Stuttgart an dieser Mode teilhatte, wird ebenso erläutert wie die Pflege der Polonaise von polnischen Komponisten im Exil. Natürlich darf Chopin hier nicht fehlen, aber ebenso wenig der Fürst Michal Kleofas Oginski, ein tragischer Held des polnischen Befreiungskampfes.
Die ausgewählten Kompositionen werden von Dr. Matthias Wessel am Klavier vorgestellt und erläutert.
Karten ausschließlich an der Abendkasse