Zahlreiche Video-Monitore wie diese erleichtern jetzt bei größerem Publikumsandrang auch in hinteren Reihen einen Blick auf das Bühnengeschehen. Zugleich hat der Jazz Club die gesamte Elektrik erneuert und ein umfangreiches Programm zur Verbesserung der Raumakustik auf den Weg gebracht. Foto: Privat
Bericht von der JHV 2022: Der Krise die Stirn geboten

Der Jazz Club Minden e.V. hat im zweiten Corona-Jahr erneut erhebliche Einschränkungen im Vereinsleben und vor allem in der Programmarbeit und im Konzertbetrieb verkraften müssen. Mehr als ein Dreivierteljahr waren die Clubräume geschlossen, Livemusik konnte erst im vierten Quartal wieder angeboten werden, und dann nur unter den starken Einschränkungen der jeweiligen Corona-Regelungen. Dennoch ist es gelungen, auch das zweite Krisenjahr ohne existenzbedrohliche finanzielle Blessuren zu überstehen, wie Vorsitzender Matthias Niemann jetzt auf der Jahreshauptversammlung des Vereins berichten konnte.

Beigetragen dazu haben neben Corona-Nothilfen und einer Unterstützung aus den Fördermitteln des Bundesprogramms Neustart Kultur auch das bereits zum vierten Mal gewonnene Preisgeld des Spielstätten-Preises „Applaus“ sowie die finanzielle Solidarität der Vereinsmitglieder – bis hin zu einer großzügigen Einzelspende. Das war auch dringend nötig: Kamen im Jahr 2019 noch 5569 Besucher zu Konzerten im Club, waren es 2021 bei nur noch 19 Konzerten gerade mal 642. Auch die Mitgliederzahl sank leicht von 420 auf 400, teils ausdrücklich mit den umgesetzten Schutzmaßnahmen begründet.

Doch Fördermittel, Hilfen, Preisgelder und Spenden sowie die komplett ehrenamtliche Struktur versetzten den Club nicht nur in die Lage, das nach der Wiedereröffnung aufgrund des coronabedingt verhaltenen Besucherzuspruchs zwangsläufig defizitäre Konzertprogramm zu finanzieren. Es ermöglichte ihm in Verbindung mit umfassenden Eigenleistungen der Aktiven überdies, in der vorangegangenen Zwangspause umfangreiche Umbau- und Renovierungsmaßnahmen in den Clubräumen unter den alten Strothmannschen Brennereien am Königswall 97 vorzunehmen.

Unter anderem wurde dabei die Digitalisierung mit einer Ausweitung und Erneuerung der Videoanlage vorangetrieben. Perspektivisch sollen damit Live-Konzerte künftig auch gestreamt werden können. Viel Geld und Energie wurden auch in die Verbesserung des Hörerlebnisses in den Clubräumen selbst investiert: nach Erstellung eines Akustikgutachtens durch ein Osnabrücker Fachbüro wurde ein mehrstufiger Maßnahmeplan zum Einbau von Akustikelementen im Tonnengewölbe, auf der Bühnenebene sowie im oberen Aufenthaltsbereich entwickelt. Erste Einbauten wurden vorgenommen, weitere stehen an. Das Ergebnis sei bereits jetzt deutlich hörbar, so Niemann. Perspektivisch steht hier auch eine weitere Ertüchtigung der professionellen Soundtechnik zur Diskussion.

Mit der Wiederaufnahme des Konzertbetriebs auf traditionell hohem künstlerischen Niveau ist auch die Fortsetzung der bundesweit einmaligen Nachwuchsreihe „Young Jazz Ahead“ verbunden. Diese bietet jedes Quartal zwei bundesweit herausragenden jungen Bands in einem Doppelkonzert die Möglichkeit, im etablierten Club an Terminen aufzutreten, zu denen sonst hochkarätige Profis auf der Bühne stehen. Nächster Termin ist am 14. Mai.

Ebenfalls neu gestartet ist das Jugendprojekt „Bandfabrik“ unter Leitung von Klaus Merkel, das heimischen Nachwuchsmusikern einen regelmäßigen Probier- und Entfaltungsraum bis hin zu Workshops mit bekannten Musikern bietet. Dafür wurden zuletzt mehrere neue Instrumente angeschafft, auch mit Unterstützung der Strothmann-Stiftung.

Nicht zuletzt bleibt laut Niemann auch die beliebte monatliche Jam Session im Programm, in der freitags eine feste Rhythmusgruppe unter Leitung des Gitarristen Ansgar Specht (Harsewinkel) für spontane Konzerte mit heimischen Musikern zur Verfügung steht.

Bei den turnusgemäßen Wahlen wurde der Vorstand mit Niemann als Vorsitzendem, Hermann Schürmann als Stellvertreter und Thomas Weber als Geschäftsführer ebenso einstimmig wiedergewählt wie der zehnköpfige Vereinsausschuss mit Ulrich Rosemeier, Achim Koch, Janek Lewin, Florian Hinz, Sigrid Hohnemann, Frank Thamm, Klaus Merkel, Sigrid Pepper, Bernd Weißer und Reinhard Lafferton (neu).

Für das schon laufende Jahr beschloss die Versammlung auf Vorschlag des Vorstands einen bei geplanten Einnahmen wie Ausgaben betont vorsichtigen Haushaltsplan. Niemann informierte, dass es auch in diesem Jahr keine Jazz Summer Night geben werde, da die Stadt Minden sich derzeit noch nicht zu belastbaren Aussagen über eine Nutzbarkeit der Räume im renovierten Rathaus in der Lage sehe. Gleichwohl wird es ein OpenAir-Konzert geben: in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater beteiligt sich der Jazz Club an dessen im Sommer an der Weserpromenade geplanten Programm. Niemann stellt dafür das Star-Vocalensemble „New York Voices“ in Aussicht.

Star-Glamour bieten auch in Kürze anstehende Clubkonzerte wie „Yellowjackets“ (30. April), Theo Croker BLK2LIFE (6. Mai), „Ghost Note“ (21. Mai) oder das Emile Parisien Sextett (29. Mai).

Programm und aktuelle Infos im Internet unter www.jaz-minden.de

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08.04.2022

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